„Wer ist Deutschland?“ – diese Frage beschäftigt uns in einem Langzeit-Rechercheprojekt des Jungen Theaters, das im Februar 2011 begonnen hat und im Herbst 2012 in einem Theaterstück münden wird. Erster Teil: „Ankommen in D.“
Der Jugendklub #7 hat sich mit einer Gruppe Jugendlicher der internationalen Schule Römerhof Freiburg mit diesem Thema beschäftigt. Die Jugendlichen in der Gruppe, vornehmlich aus dem arabischen und afrikanischen Kulturkreis, sind zum Teil alleine, ohne ihre Familien aus politischen Gründen, aus Kriegsgebieten von ihrer Heimat nach Deutschland geflohen. Sie machten menschenunwürdige Erfahrungen mit Schlepperorganisationen, mit Polizeikontrollen und landeten alleine an Flughäfen oder Bahnhöfen in Deutschland.
Was passiert mit einer Gruppe Reisender, jeder mit seiner Geschichte, jeder mit einer gewissen Erwartung an das neue Land Deutschland, die an einem Flughafen ankommen? Sie haben ihre Kultur im Herzen, die Hoffnung auf ein freundliches Willkommen, auf Hilfe in ihrer verlorenen Situation. Wir sind gespannt, wie es den Reisenden bei ihrer Ankunft am Flughafen geht?
Premiere: 02.07.2011
Vorstellung 03.07.2011 im Rahmen des Jugendclubfestivals am Theater Freiburg
Pressestimmen:
BZ Kultur 07.07.2011
„Wach- und Sehnsuchtsträume“ – die acht Theaterclubs des Theater Freiburg stellen sich mit Performances der Öffentlichkeit
„Geradezu minimalistisch, aber von einer berührenden Kraft und Authentizität agieren acht junge Erwachsene der Internationalen Schule im Römerhof im Klub 7 (Leitung: Margarethe Mehring-Fuchs, Ro Kuijpers, Carolin Robert).
„Ankommen in D.“ – so der schlichte Titel ihrer Erfahrungssplitter um Flucht, Heimweh und Neubeginn. Die babylonische Sprachverwirrung reicht von Afrikanisch bis Arabisch. Was hier zählt, sind Körperausdruck und Rhythmus. Wie schrecklich verloren man sich allein auf einem fremden Flughafen fühlen, wie komisch und absurd eine Polizeikontrolle bei aller Demütigung sein kann, wie wichtig die eigene Musik ist – das wird mit Geige, Trommeln und Tänzen so eindrücklich in Szene gesetzt, das es unter die Haut geht.“
Marion Klötzer